Wie jedes Projekt in dieser Welt entstand Giskim nicht in einem Vakuum. Ich würde gern damit angeben wollen, wie originell meine Ideen und Geschichten sind, aber sie bauen auf das auf, was vor mir schon da war. Um das berühmte Zitat von Bernhard von Chartres in etwas abgewandelter Form zu bemühen: Ich bin wie ein Zwerg, der auf den Schultern von Riesen sitzt, und was ich kreiere, schaffe ich nicht bloß dank eigener Stärke, sondern weil die Kraft und Größe der Riesen mir hilft.
Hier folgt eine Liste der zehn Dinge, die den größten Einfluss auf Giskim hatten und haben.
10. Mein eigenes Leben
Der erste Punkt ist fast schon so etwas wie ein »Cop-out«. Natürlich haben Leben und Umfeld eines Autors Einfluss auf die Werke, die er schreibt. Ich will mich nicht um einen der zehn größten Einflüsse auf Giskim herumdrücken (Stichwort: »cop-out«), aber es liegt auf der Hand. Zum Beispiel: Die fiktiven Orte, die ich beschreibe, ähneln Orte, die ich tatsächlich kenne, seien sie aus der Schweiz, Deutschland, den Niederlanden, Amerika, der Literatur oder den Filmen. Auch sind viele Details, die die Würze einer Geschichte ausmachen, von Ereignissen oder Personen aus meinem Alltag inspiriert. Sogar im Fantasy-Genre kommt es vor, dass das Leben oft die besten Geschichten schreibt.
Trotzdem beruhen die Giskim-Geschichten nicht auf wahren Ereignissen, wie es so schön in manchem Filmvorspann heißt. Ähnlichkeiten mit noch lebenden Personen sind rein zufällig. In dieser Hinsicht habe ich die Helden und Bösewichte von Giskim bewusst nicht realen Vorbildern nachempfunden. Giskim ist weder eine verkappte Abrechnung noch eine verkappte Autobiographie.
Der Einfluss aus meinem Leben ist real, aber er hält sich in Grenzen. Darum findet sich dieser Punkt an letzter Stelle, auf Platz 10.
9. Die Artus-Sage
Platz 9 ist eher ideell, symbolisch und indirekt. Man könnte unter dem Dach der Artus-Legenden mit König Artus, Lancelot, Guinevere und Merlin auch die später angesiedelten Abenteuer um König Richard Löwenherz, Ivanhoe, Robin Hood und Lady Marian anfügen. Vor allem als Teenie habe ich diese Geschichten verschlungen: in Jugendromanen, Comics, Filmen. In gewisser Weise gehören auch Zorro, die drei Musketiere oder Lederstrumpf in diese Reihe. Es geht um all die klassischen Heldengeschichten, die Archetypen und wiederkehrende Motive, die sich tief in mein Bewusstsein, ob oberhalb oder unterhalb, eingebrannt haben.
Wer die ursprünglichen Artus-Erzählungen kennt und den Grund, warum sie verbreitet wurden (das trifft z.B. auch auf Beowulf zu), dem wird die eine oder andere Entwicklung und Wendung in den Giskim-Geschichten bekannt vorkommen und einige wahrscheinlich sogar voraussagen können.
8. Die griechische Mythologie
Ohne die Götter- und Heldenwelt der alten Griechen gäbe es kein Giskim. Auch die griechische Philosophie, besonders in Bezug auf die Tugenden, ist für die Welt von Giskim unerlässlich. Die antike griechische Geisteswelt, einschließlich der römischen, ist die Mutter der westlichen Zivilisation, und Giskim ist zutiefst westlich. Dessen schäme ich mich nicht, denn das ist mein Erbe.
Die altheidnischen religiösen und quasireligiösen Mythen und Sagen bilden bis zu einem gewissen Grad die pulsierende Lebensader der fantastischeren Elemente von Giskim. – Die Grenze dieses Grades sind die Götter selbst; in der geheimnisvollen neuen Welt von Giskim gibt es keinen wirklichen Götterolymp, auch wenn manche Wesen höher von sich selbst denken mögen, als ihnen zusteht.
Wie gesagt, meine Geschichten entstanden nicht im luftleeren Raum, und so bezieht die Fantasy-Welt dieses Projekts einen stattlichen Teil seiner Inspiration aus dem Olymp und den damit mehr oder weniger verwandten Sagenwelten. Dazu gehören auch das sumerische Gilgamesch-Epos oder die nordische Götterwelt um Odin, Thor und Loki.
Über kulturelle Aneignung mache ich mir übrigens keine Sorgen. Das Gute, das den individuellen Kulturen zu eigen ist, ist auch das, was alle Menschen verbindet. Denn unabhängig von unserer Herkunft sehnen wir uns alle nach dem, was schön, gut und wahr ist. Und vieles davon ist in den Mythologien großer Zivilisationen zu finden. Das liegt schlicht und ergreifend in der Natur der Sache. Darum gehört Platz 8 den alten Griechen.
7. Karl May
Der Schriftsteller, der meine Vorstellungskraft am meisten geprägt hat, war Karl May. Als Kind habe ich seine Bücher verschlungen. Ich liebte die wilden Abenteuer von Old-Shatterhand und Winnetou oder Kara Ben-Nemsi und Hadschi Halef Omar, aber was die romantischen Ideen meiner Kindheit am meisten beflügelte, war interessanterweise Mays etwas weniger berühmtes Liebesepos »Die Liebe des Ulanen«, auch bekannt als »Die Herren von Königsau«. – Heute erkenne ich in Karl Mays Werken die Längen, die für seine Zeit typischen, inzwischen als rassistisch geltenden Stereotypen und Formulierungen, den Hang zum moralisierenden Predigen, aber als Kind sah ich nur das grenzenlose Abenteuer, den vorbildlichen Heldenmut und die schillernden Charaktere. Und das ist auch, was ich mit dem Giskim-Projekt nachahmen will.
Meine Geschichten sollen die Fantasie des Lesers so anregen, wie einst Karl May meine kindliche Fantasie angeregt hat, mit unbändiger Abenteuerlust, einer ungerührten Freude an der Tugend und einer Galerie unvergesslicher Helden und Schurken.
In unseren Tagen ist das Andenken Karl Mays in Deutschland überwiegend verpönt, und ich kann es auch ein stückweit verstehen, aber man unterschätzt, wie gut er darin war, mitreißende Geschichten mit erinnerungswürdigen Figuren zu schreiben. Das können nicht viele – man vergleiche nur Mays Output mit anderen Erzählungen aus seiner Zeit, die im Rückblick gar nicht mehr fesseln können. Wenn ich nur ein bisschen von Mays Talent für das Giskim-Projekt haben könnte, wäre ich schon zufrieden … Darum: ein sehr solider 7. Platz geht zu Karl May, und er steht nur deshalb nicht höher in der Rangordnung, weil die weiteren Einflüsse es tatsächlich geschafft haben, noch stärker zu sein.
6. Die Wüstenväter
Die Anekdoten und Geschichten über die frühchristlichen Einsiedlermönche, die sich vom 4. Jahrhundert an in die Wüste zurückgezogen haben, strotzen nur so vor ausgefallenen Lebensweisheiten. Nicht alles ist auf uns heute übertragbar – Manches schockiert sogar –, aber wenn man die »Treppe zum Paradies« von Johannes Klimakos liest, die Homilien von Makarios dem Großen oder die gesammelten Sprüche der Väter, das »Apophthegmata Patrum«, wird darin vieles vorweggenommen, worauf die moderne Psychologie erst viel später gekommen ist.
Die Lehre der Wüstenväter ist neben der Bibel und ihrer eigenen Lebenserfahrung auch stark von der griechischen Tugendlehre durchdrungen, und der Asketismus und der Mystizismus dieser Väter wiederum formen das Wesen und die Mythologie der fiktiven Welt von Giskim. An dieser Stelle kann ich nicht zu viel verraten (Spoiler-Alarm, und so …), aber die Kosmologie der Wüstenväter bildet das Gerippe jener geheimnisvollen neuen Welt, die im Laufe der Giskim-Geschichten immer klarer zutage treten wird. Das heißt nicht, dass die Helden, Monster und Feen von Giskim dieselbe Religion wie die Wüstenväter haben, sondern dass ihre Welt im Großen und Ganzen nach den Regeln funktioniert, die die alten Weisen in Bezug auf die sichtbare und unsichtbare Welt ausformuliert haben.
Deshalb führen die Wüstenväter mit Platz 6 die zweite Hälfte der Top 10 an, denn ohne sie hätte ich die imaginäre Welt von Giskim mit ihren teils monströsen Charakteren in einem völlig anderen Licht bewertet und beschrieben.
5. Studio Ghibli
Wenn ich die Giskim-Geschichten vor meinem inneren Auge visualisiere, sehen ihre Szenarien immer so aus wie in einem der Anime-Meisterwerke des Studio Ghibli aus Japan. Dieser Einfluss ist der – für mich – überraschendste in den Top-10, da ich ansonsten nicht gerade ein Fan oder Kenner von Anime bin. Die meisten Studio Ghibli-Filme habe ich nur einmal im Leben gesehen, wenn überhaupt, doch sie alle haben einen bleibenden Eindruck auf mich hinterlassen. Ihre Bilder, die eine detailverliebte, naturverbundene Idylle mit dem Unbekannten und Angsteinjagenden (und oft mit einem Schuss cooler Steampunk-Ästhetik) verknüpfen, haben sich unwiderruflich in meine Ideenwelt eingeprägt. Das ist die Bildgewalt, die ich mit Giskim erreichen will, wenn auch »nur« durch Wörter.
Aber es sind nicht nur die schönen Bilder, wo im Film jedes Frame ein Gemälde für sich ist. Es sind auch die thematischen Elemente der Handlungen, die Mysterien, die diese Animefilme anreißen, ohne jedes einzelne Detail zu erklären, die Moral der Geschichten, die sich häufig vereinfachenden Schwarz-Weiß-Einteilungen verweigern. Auch sie sind Vorbild für die Giskim-Erzählungen, wobei der erheblichste Einfluss ohne Frage von »Chihiros Reise ins Zauberland« kommt.
Ohne die Studio Ghibli-Filme wären meine Vorstellungskraft und die Bildsprache, die ich mit den Giskim-Geschichten anvisiere, nur halb so stark. Darum gehört diese ungewöhnliche Inspirationsquelle auf einen verdienten 5. Platz.
4. Der Herr der Ringe
Was wäre die zeitgenössische fantastische Literatur ohne das weitreichende Erbe von »Herr der Ringe«? Heutzutage können wir gar nicht mehr über Elfen, Zwerge und Trolle reden, ohne die Vision von J. R. R. Tolkien vor Augen zu haben. Seine Trilogie ist die unumstrittene »Bibel« des Fantasy-Genres.
Und doch …
Dennoch befindet sich das Fantasy-Epos schlechthin nicht in meiner Top-3. Das liegt nicht an Tolkien, sondern an mir. Oder wie man so schön scheinheilig bei einer Trennung sagt: »Es liegt an mir, nicht an dir.«
Die Welt von »Herr der Ringe« lernte ich wie viele meiner Generation nicht durch die Bücher, sondern durch die epochalen Verfilmungen von Peter Jackson kennen. Heute werden seine Filme aus unterschiedlichen Gründen eher kritisch beäugt, woran wahrscheinlich vor allem sein Fehlschuss aus Liebe, die aufgeblähte Hobbit-Trilogie, Schuld war. Aber wir sollten nicht vergessen, was für eine Offenbarung Jacksons drei Filme zu Beginn dieses Jahrtausends waren. Die Bildgewalt seines Herzensprojekts, die wiederum von bekannten Tolkien-Illustratoren übernommen worden war, hat meine Vorstellung von Fantasy nachhaltig beeinflusst. Die Fantasy-Bücher, die ich nach Jacksons »Herr der Ringe« las – vor allem die von Markus Heitz –, sahen in meinen Gedanken immer aus wie die Filme. Doch mit der Zeit verblasste der Eindruck. Zumindest in meiner inneren Welt übernahm die Studio Ghibli-Ästhetik das Zepter.
Die Art von Fantasy, die mir mit Giskim vorschwebt, lässt sich nur bedingt auf den Einfluss von »Herr der Ringe« zurückführen. Er ist ohne Frage da, vor allem wenn es um die Charakterisierung und Beschreibung gewisser fiktiver Rassen und Kreaturen geht, aber diese Prägung ist mehr dem allgemeinen Erbe Tolkiens in der Fantastik und Popkultur geschuldet und weniger eine spezifische bzw. bewusste Anleihe an sein Magnum Opus.
Darum Platz 4, weil der alles durchdringende Einfluss von »Herr der Ringe« auf das Fantasy-Genre unleugbar ist, aber keine höhere Platzung, weil die Bücher selbst nie zu einer direkten Inspirationsquelle des Giskim-Projekts geworden sind.
3. Harry Potter
Die Plätze 6 bis 4 liegen nah beieinander und könnten je nachdem, welche Perspektive ich gerade einnehme, auch untereinander ausgestauscht werden. Dasselbe gilt für die Plätze 10 bis 8 (nur Karl May auf Platz 7 ist, warum auch immer, ein Fixpunkt). Aber an der Platzierung der Top-3 gab es bei mir nie einen Zweifel.
Unbestritten auf Platz 3 liegt die »Harry Potter«-Saga. Und das hat vor allem mit der Art von Fantasy zu tun, die die Geschichten um den Zauberlehrling repräsentieren. Die Verknüpfung der realen Welt mit einer geheimen Fantasie-Welt ist das, was mich an »Harry Potter« am meisten reizt. Und ein Geniestreich von J. K. Rowling war meines Erachtens, die Bücher in Schuljahre aufzuteilen. Dieses Muster wurde von anderen Autoren und Filmemachern oft kopiert – mit Akademien für Vampiren und allen möglichen anderen Fabelwesen –, aber keine der Imitatoren reichte auch nur ansatzweise an das Original heran, wenn man den Erfolg und die Auswirkungen für die Popkultur vergleicht. Jedes Schuljahr bedeutete ein neues Abenteuer für Harry, Ron und Hermine, und mit den drei Helden wuchsen auch die Leser auf.
Diesem Muster folge ich mit dem Namesda-Epos, der – wenn alles klappt – aus zehn Teilen bestehen soll. Das Namesda-Epos ist der Kern des Giskim-Projekts. Anders gesagt: Das Giskim-Projekt existiert nur, damit ich das Namesda-Epos, besonders für meine Kinder, aber mit der Zeit hoffentlich auch für viele Interessierte mehr, erzählen kann.
Ich mag Rowlings Schreibstil und die allgemeine Kritik, dass sie literarisch nicht so großartig wie andere Schriftsteller ist, kann ich nicht nachvollziehen. Aber das liegt sicher auch daran, dass mein Geschmack simpel gestrickt ist. Mein Kriterium ist lediglich, ob ein Autor verständlich, humorvoll, bildgewaltig und fesselnd schreiben kann. Und J. K. Rowling kann dies sehr, sehr gut.
Und so steht »Harry Potter« vor »Herr der Ringe« (ich weiß, ich weiß, was für ein Sakrileg!), weil der Einfluss des »Harry Potter«-Universums weitaus direkter ist als der von »Herr der Ringe«. Ich liebe die Idee, eine geheime Fantasie-Welt mit der unseren zu verbinden, und ich liebe die Idee, Geschichten in Schuljahre zu unterteilen. Und mit dieser schamlosen Bezugnahme auf »Harry Potter« als Inspiration kann nichts anderes als eine Platzierung in den Top-3 drinliegen.
2. Stephen King
Wenn ich einen Wunsch frei hätte und ihn nur für ein egoistisches, irdisches Ziel verwenden dürfte, dann würde ich mir wünschen, so wie Stephen King schreiben zu können. Ich habe längst nicht all seine Bücher gelesen und die meisten von ihnen treffen auch nicht meinen Geschmack, weil sie mir dann doch ein oder zwei Ticks zu makaber, zu brutal und, ja, zu pervers sind.
Dennoch, Kings Begabung, eine fesselnde Geschichte zu erzählen und den Grusel in das Alltägliche zu bringen, ist einmalig. Kaum jemand kann zutiefst bewegende Geschichten mit einem kräftigen Schuss des Übersinnlichen und Verstörenden schreiben so wie er. Es ist eine große Kunst, ein Buch zugleich lebensnah erscheinen zu lassen und dabei doch die absurdesten Szenarien zu beschreiben. Ein absolutes Meisterstück, zum Beispiel, ist in »The Stand«, wie er anhand individueller Schicksale die Verbreitung des apokalyptischen Virus Captain Trips schildert und den Leser sowohl emotional als auch mit einem stetig wachsenden Gefühl des Grauens packt.
Das möchte ich so gerne mit dem Giskim-Projekt tun. Damit habe ich mir ein hohes, vielleicht unerreichbares Ziel gesetzt. Aber man wird ja noch träumen dürfen, oder? Deshalb steht Stephen King auf Platz 2, weil seine Art des Schreibens die Schablone schlechthin ist für die Art und Weise, wie ich die Giskim-Geschichten zu erzählen gedenke.
1. Die Bibel
Es kann nur einen geben. Nie stand für mich zur Debatte, wer Platz 1 belegen würde. Mit großem Abstand zu allen anderen Enflüssen thront weit über allem, was sich der Mensch erdenken kann, die Bibel. Im Grunde genommen ist sie kein einzelnes Buch, sondern eine Bibliothek verschiedenster religiöser Bücher, die die Imagination des Westens nachhaltig geprägt und unsere Gesellschaft über die Jahrtausende tiefgreifend verändert hat.
Die Motive, die Archetypen, die Heldenreisen, die sich in der Heiligen Schrift finden lassen, stellen alle Klischees auf den Kopf und untermauern doch jede klassische Vorstellung von Glaube, Mut und Ehre. Es gibt kein Buch, das auch nur ansatzweise mit der Bibel vergleichbar wäre. Sie ist die Grundlage der westlichen Zivilisation und längst nicht so angestaubt, wie diejenigen meinen, die sie noch nie gelesen haben.
Gäbe es keine Bibel, dann gäbe es kein »Herr der Ringe«, auch kein »Harry Potter« und ganz sicher kein Giskim-Projekt. Die Bibel ist das Fundament, auf dem jede literarische Errungenschaft unserer Kultur steht – ob uns das nun passt oder nicht.
Es ist das Buch, das ich am meisten gelesen habe und am meisten lesen werde. Es ist das Buch, dessen Sprache, Erzählstrukturen, Metaphern, Symbolik und Typologie von allen Inspirationsquellen am meisten Eingang in die Geschichten von Giskim finden. Selbst wenn ich den Einfluss der Bibel auf mein Projekt hätte unterbinden wollen, würde ich ihm doch nicht entkommen können, weil das Weltbild der Heiligen Schrift die westliche Zivilisation und alles, was wir unter Bildung verstehen, so gründlich durchdrungen hat.
Platz 1 hat demnach, immer und ohne Diskussion, die Heilige Schrift des Christentums.
Lobende Erwähnung: Twilight und Co.
Von den Höhen der Bibel steigen wir hinab zu den Niederungen von Stephenie Meyers »Twilight«-Saga. Scherz beiseite, erlaube ich mir eine kurze lobende Erwähnung für einige Buchreihen, die keinen Platz in der Top-10 haben, aber doch nicht ganz ohne Einfluss auf Giskim sind.
Die »Twilight«-Bücher selbst habe ich nie gelesen, und ich sehe auch keine Notwendigkeit, dies zu tun. Die Filme jedoch habe ich gesehen, und die Geschichten mit ihren nachvollziehbaren Stereotypen und einem attraktiven Setting – gleichzeitig exotisch und vertraut – sind nicht so schrecklich wie ihr Ruf. Dasselbe gilt für andere sogenannte Young Adult-Serien (YA) wie »Divergent« oder »Die Tribute von Panem«. Eine Zeit lang waren sie der letzte Schrei, bis dann die lodernde Flamme der fantastischen Unterhaltung für junge Erwachsene sang- und klanglos erlosch.
Keines dieser Werke hat direkt etwas mit Giskim zu tun, doch die Idee dahinter, massentaugliche Fantasy- bzw. Science-Fiction-Unterhaltung für junge Erwachsene zu bieten, entspricht dem Ziel des Giskim-Projekts.
Und ich gestehe hiermit zum Schluss gerne, sollten meine Bücher jemals Erfolg haben und sich viele Leser gerne in ihren fantastischen Welten verlieren, werde ich ein sehr glücklicher Mann sein, insbesondere dann, wenn die Experten der Presse beklagen, wie schlicht mein Schreibstil ist oder wie altbacken meine Werte sind, wie sie es bei den YA-Hits seinerzeit regelmäßig getan haben – und eben besonders bei »Twilight«, dem die professionellen Kritiker mit Vorliebe ihre Verachtung zeigten.